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1. Der Hund als ,,Makrosmat"
Der Hund ist im Gegensatz zum augenorientierten Menschen ein Nasentier. Der Geruchssinn des Hundes ist uns Menschen millionenfach überlegen. Er ist sehr viel feiner ausgeprägt. Die Nase des Hundes ist komplexer aufgebaut und das Riechhirn entsprechend größer angelegt.
In diesem Zusammenhang spricht man von Makrosmaten. Der Mensch dagegen mit seinem vergleichsweise kleinen und einfachen Riechapparat wird als Mikrosmat bezeichnet.
Die Trieb- und Instinktveranlagung des Hundes spielt hier eine wichtige Rolle. Gehört doch der Spür- und Stöbertrieb zum Funktionskreis der Nahrungsaufnahme und dient damit vorrangig der Selbsterhaltung.
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Die Domestikation des Hundes hat jedoch den Nahrungserwerbtrieb verkümmern lassen, so dass nur wenige Hunde die Fährtenarbeit als reines "Naturtalent" betreiben.
Eine intensive Ausbildung und konsequentes Training machen heute den guten Fährtenhund aus.
Geben wir unserem Hund die Gelegenheit in einer heute immer enger werden Gesellschaft, seinen überragenden Geruchsinn vernünftig auszuleben. Die Fährtenarbeit bietet die beste Gelegenheit dazu.
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2. Wie funkioniert das?
Unsere Hunde müssen in der Lage sein, einer menschlichen Fährte mit der Nase zu folgen.
Eine Fährte entsteht immer dann, wenn ein Mensch durch einfaches Begehen von Wiese, Acker oder Waldboden eine sogenannte Fährtenstrasse entstehen lässt.
Innerhalb dieser Fährtenstrasse vereinigen sich verschiedene Geruchsarten- und -komponenten zu einem Mischgeruch.
Dieser Geruch entsteht durch eingedrücktes Erdreich, verletzte Pflanzen, sowie Kerbtiere und Insekten, bakterielle Zersetzungsvorgänge und dem Individualgeruch des Fährtenlegers.
Der Hund soll die Fährte mit tiefer Nase verfolgen. Eine Sichtfährte (sichtbare Fußabdrücke) ist soweit wie möglich zu vermeiden.
Innerhalb der Fährte werden vom Fährtenleger unterschiedliche Gegenstände aus Leder, Kunstleder, Textilien oder Holz, welche sich farblich nicht wesentlich vom Gelände unterscheiden abgelegt. Diese Gegenstände soll der Hund aufspüren und überzeugend anzeigen.
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3. Wann geht es los?
Mit der Fährtenausbildung kann schon sehr früh begonnen werden. Bereits ab der 8. Lebenswoche sollte der Hunde durch spielerisches Lerntraining auf seine späteren Aufgaben vorbereitet werden.
Im Spiel wird die Lernfähigkeit des Hundes grundsätzlich festgelegt. Lernvermögen und Verknüpfungsbegabung werden durch planvolle Zucht und Haltung äußert positiv beeinflusst.
Mit 4 bis 5 Monaten beginnt dann die Grundausbildung. Zielführend aber ohne Zwang.
Mit der Zeit steigen die Anforderungen an den Hund und bald wird er bei fleißigem Training eine kleine Fährte selbständig mit tiefer Nase suchen können.
Selbstverständlich kann auch mit einem schon älteren Hund die Fährtenarbeit noch begonnen werden. Günstig ist es aber, die im Welpenalter vorhandene Neugierde und das noch frische Lernvermögen auszunutzen.
Zudem ist bei frühem Trainingsbeginn die Grundausbildung in der Fährte zu dem Zeitpunkt abgeschlossen, in dem die Ausbildung in anderen Bereichen erst so richtig los geht.
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